Was sind die Vorteile von Tagesmüttern und -vätern?


Ein Vorteil, wenn Sie Ihr Kind in die private Tagespflege geben, ist, dass Ihr Baby oder Kind in einer kleinen Gruppe untergebracht sein wird. Dadurch kann die Tagesmutter oder der Tagesvater ihm viel individuelle Aufmerksamkeit widmen. Der den Kindern zur Verfügung stehende Raum und dessen kindgerechte Einrichtungen sind gesetzlich festgelegte Kriterien für das Jugendamt, wenn es einer Tagesmutter die Pflegeerlaubnis erteilt. 
2005 wurden die Aufgaben einer Tagesmutter gesetzlich genauer definiert.
Die Person muss für die Tätigkeit fachlich, persönlich und gesundheitlich geeignet sein. Über diese Eignung wird mithilfe einzelner Gesetze in den Bundesländern entschieden. Zusätzlich muss die Tagesmutter eine pädagogische Qualifizierung und einen Erste-Hilfe-Kurs für Kinder besucht haben. Jährliche Fortbildungen sind verbindlich. 
Normalerweise sind die Kinder bei Tagesmüttern in unterschiedlichem Alter, dadurch spiegelt sich ein Familienalltag wider, und das könnte Ihrem Kind helfen, sich inmitten jüngerer und älterer Kinder wohl und sicher zu fühlen. Das kann Ihnen auch bei der Erziehung aller Kinder in der Familie nützen. Oft kümmern sich Tagesmütter durchgehend vom Baby- bis zum Grundschul-Alter um die Kleinen und geben ihnen dadurch ein gutes Gefühl von Sicherheit und Beständigkeit. 
Gleichzeitig sammelt Ihr Kind durch den Umgang mit den anderen Kindern und der Tagesmutter viele neue Erfahrungen, die seinen Forscherdrang wecken können und es zu neuen Experimenten anregen. 
Viele Eltern mögen den familienfreundlichen Umgangston, oft werden aus Tagesmutter-Arrangements jahrelange, tiefe Freundschaften. Wenn Ihr Kind von einer Tagesmutter betreut wird, hat es eine feste, verlässliche Bezugsperson. In Kindertagesstätten und Krippen hingegen wechseln die Erzieherinnen oft und wegen der größeren Gruppen sind mehrere Erzieherinnen zuständig. Das ist gerade für kleinere Kinder oft schwierig, weil für sie eine enge Bindung zu ihren Betreuungspersonen sehr wichtig ist. 
Ihr Kind zu einer Tagesmutter zu bringen, ist oft der kürzeste Weg. Je näher die Tagesmutter an Ihrem Zuhause wohnt, desto besser, dadurch fühlt sich Ihr Kind noch heimischer. Kinderkrippen und Tagesstätten sind dagegen oft weiter weg. 
Wenn Sie Ihr Kind zu einer Tagesmutter mit Pflegeerlaubnis bringen, dann können Sie unter Umständen eine Finanzierung beim Jugendamt beantragen, damit das Jugendamt einen Teil der Kosten übernimmt. Ein eigener Kostenbeitrag bleibt Ihnen auf jeden Fall. Weil Sie mit der Tagesmutter die Stundenzahl genau auf Ihre Bedürfnisse abstimmen können, kann Tagespflege sogar günstiger sein als der Besuch einer Einrichtung. 
Rein praktisch gesehen sind Tagesmütter oft zeitlich flexibler, wenn es ums Abgeben und Abholen des Kindes geht. Dadurch brauchen Sie unter Umständen keine Zweitbetreuung für Übergangszeiten zu organisieren, besonders wenn Sie im Schichtdienst arbeiten. Trotzdem sollten Sie - wie bei allen anderen Formen der Kinderbetreuung - nicht zu sehr mit den Zeiten überziehen, sonst müssen Sie sich vielleicht eine neue Tagesmutter suchen. 
Möglicherweise gibt es in Ihrer Nähe ein Netz von Tagesmüttern mit einer Koordinatorin, die sich auch um Urlaubs- und Krankheitsvertretungen für Ihre Tagesmutter kümmert. 
Außerdem sind die meisten Tagesmütter und -väter selbst Eltern, Sie lassen Ihr Kind also bei jemandem, der im Umgang mit Kinderpflege vertraut ist und der wahrscheinlich eine gesunde Dosis elterlichen Instinkt und Erfahrung hat.